Tausende Radfahrende auf einer Straße in Düsseldorf bei der ADFC Sternfahrt 2022

5000 Radfahrende in der Landeshauptstadt Düsseldorf bei der ADFC Sternfahrt 2022 © ADFC / Ralf Deinl

Aktionsbündnis: 5.000 demonstrieren vor NRW-Landtag für Verkehrswende

Nr. 14 / 2022, Düsseldorf, 08.05.2022

Gemeinsame Pressemitteilung des Bündnisses #VerkehrswendeJetztNRW: Klimaneutral, umweltfreundlich, sozial gerecht 


Eine Woche vor der Landtagswahl hat ein breites Bündnis von Umwelt- und Verkehrsverbänden sowie Initiativen den Druck auf die künftige Landesregierung erhöht. Stellvertretend forderten ADFC, Attac, BUND, Campact, FUSS e.V., Greenpeace, RADKOMM und VCD bei ihrer Kundgebung mehr Platz für Rad- und Fußwege und eine zuverlässige, gut getaktete und bezahlbare Mobilität in Bus und Bahn. Mit Blick auf den Umwelt- und Klimaschutz verlangten sie einen sofortigen Bau- und Planungsstopp für neue Landes- und Bundesfernstraßen für den Autoverkehr.

Bereits am frühen Morgen hatten sich tausende Radfahrende aus NRW auf mehr als 20 Zubringerrouten in Richtung Landeshauptstadt aufgemacht. Am Mittag startete am Düsseldorfer Hauptbahnhof eine bunte Fußdemonstration. Die Radstafetten mit einer Gesamtlänge von mehr als 350 Kilometer näherten sich sternförmig der Landeshauptstadt und vereinten sich kurz vor der Landtagswiese mit der Fußdemo.

Nach der Kundgebung starteten die Teilnehmenden zu einer 18 Kilometer langen Fahrraddemo durch die Landeshauptstadt.


Axel Fell, Landesvorsitzender ADFC NRW:
„Heute haben nicht die Autos die Straßen und den öffentlichen Raum dominiert, sondern Menschen: Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Es war ein großes Fest für alle. Denn so unglaublich viele haben sich mit dem Fahrrad, zu Fuß und mit Bus und Bahn auf den Weg gemacht, um der Politik kurz vor der Landtagswahl klar zu machen: Wir brauchen Vorfahrt für den Umweltverbund. Wir brauchen mehr und bessere Geh- und Radwege und bezahlbare Bus- und Bahntickets. Nicht irgendwann – sondern jetzt!“

Thomas Eberhardt-Köster, Koordinierungskreis Attac:

”Trotz Klimakrise und Dauerstau in den Städten hat die schwarz-gelbe Landesregierung in NRW in den letzten Jahren vor allem den Autoverkehr gefördert und die Interessen der Autoindustrie bedient. Der klimafreundliche öffentliche Verkehr wurden stiefmütterlich behandelt. Wir fordern von der neuen Landesregierung eine konsequente Mobilitätswende, die mehr ist als eine Antriebswende vom Verbrenner zum E-Antrieb! Wir brauchen deutlich weniger Autos und mehr und besseren öffentlichen Verkehr.”

Holger Sticht, Landesvorsitzender des BUND:

„Es kann nicht angehen, dass unsere Steuergelder für den klima- und umweltschädlichen Straßenneubau verpulvert werden, während die bestehende Infrastruktur, die Straßen und Brücken, zerbröseln. Wir fordern den Stopp aller Straßenbauplanungen. Alle Projekte des Landesstraßenbedarfsplans und des Bundesverkehrswegeplans müssen auf den Prüfstand. Die Verkehrsflächen müssen zugunsten von ÖPNV, Rad- und Fußverkehr neu aufgeteilt werden. Die Betonpolitik muss ein Ende haben.“


Christoph Bautz, Geschäftsführender Vorstand von Campact:
"Es geht darum, die Abhängigkeit von autokratischen Regimen so schnell wie möglich zu beenden. Weg vom Öl - diese Forderung ist aktueller denn je. Denn Weltpolitik wird nicht nur in Washington, Brüssel oder Kiew gemacht - sondern auch in Düsseldorf, Dortmund und Kleve. Wir brauchen eine Verkehrswende auf allen Ebenen - international, national und regional. Dafür müssen wir die Zahl der Autos drastisch reduzieren und auf andere, klimafreundliche Verkehrsträger umsatteln. Busse und Bahnen brauchen Vorfahrt, Fußgänger und Radfahrer Vorrang - das ist das Credo für eine zukunftsfähige Verkehrspolitik."

Rolf Bick, Sprecher OG Recklinghausen FUSS e.V.
“Uns vereint alle der Wunsch, die Mobilität in NRW auf ein menschengerechtes Maß zu bringen, den Öffentlichen Raum in einer grünen Umgebung barrierefrei und sicher mit dem Spiel am Wegesrand und mit Begegnungen von Menschen zu beleben. Gutes Klima fürs Gehen – und Klimaschutz durch besseren Verkehr.Gehwege sind öffentlicher Raum zum Leben und Bewegen, nicht zum Parken. Kommunen dürfen sich nicht der Pflicht zur Durchsetzung des Rechts entziehen.”

Dr. Ute Symanski, RADKOMM und Aufbruch Fahrrad:
“All diese Menschen, die heute vor den Landtag nach Düsseldorf gekommen sind, nehmen es nicht mehr länger hin, dass die autofokussierte Verkehrspolitik uns allen so viel Verzicht aufzwingt und so viel schadet. Die Mobilitätspolitik der Zukunft schafft Lebensqualität, schafft saubere Luft, befreit den öffentlichen Raum von Blechlawinen, schafft einen schönen und grünen Lebensraum und sichere und faire Mobilität für alle. Das ist die heutige Botschaft der Zivilgesellschaft an die Politik!”

Ralph Herbertz, Landesvorstandsmitglied VCD NRW
Die Verkehrswende gelingt nur im Zusammenspiel aller umweltfreundlichen Verkehrsmittel und der ÖPNV ist die Basis. Die neue Landesregierung muss daher den ÖPNV massiv ausbauen, d.h. sowohl die bestehenden ÖPNV-Angebote deutlich verbessern (Takt, Pünktlichkeit, Qualität) als auch zügig ausweiten. Hierbei müssen hohe Bedienungsstandards, u.a. mindestens Stundentakt von 5-24 Uhr auch außerhalb der Städte, und eine leicht nutzbare Mobilitätsgarantie die Attraktivität der Angebote gewährleisten."

Pressefotos sowie weitere Informationen: www.verkehrswendejetzt.nrw/presse.
  

Ansprechpartner*innen für die Presse

ADFC NRW
Ludger Vortmann, Pressesprecher ADFC NRW
0151 67534402
presse [at] adfc-nrw.de
www.adfc-nrw.de

Attac
Thomas Eberhardt-Köster, Koordinierungskreis Attac
0152 02911257
thomas.eberhardtkoester [at] attac.de
www.attac.de

BUND NRW
Dirk Jansen, Geschäftsleiter BUND NRW
0172 29 29 733
dirk.jansen [at] bund-nrw.de
www.bund-nrw.de/mobilitaet

Campact
Maria Henk, Pressesprecherin
0173 2518013
presse [at] campact.de
www.campact.de

FUSS e.V.
Rolf Bick
0177 9177894
recklinghausen [at] fuss-ev.de
www.fuss-ev.de

RADKOMM
Dr. Ute Symanski, Vorsitzende von RADKOMM und Vertrauensperson von Aufbruch Fahrrad
0170 3428453
ute.symanski [at] radkomm.de
www.radkomm.de

VCD NRW
Rolf Mecke, Pressesprecher
rolf.mecke [at] vcd-nrw.de
01577 643 02 57
www.vcd-nrw.de


https://schwerte.adfc.de/pressemitteilung/aktionsbuendnis-5000-demonstrieren-vor-nrw-landtag-fuer-verkehrswende

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) setzt sich mit seinen mehr als 190.000 Mitgliedern mit Nachdruck für die Verkehrswende in Deutschland ein. Wir sind überzeugt davon, dass eine gute, intuitiv nutzbare Infrastruktur, gut ausgearbeitete Radverkehrsnetze und vor allem Platz für Rad fahrende Menschen auch dazu einlädt, das Fahrrad als Verkehrsmittel zu benutzen. Wir möchten eine sichere und komfortable Infrastruktur für den Radverkehr, damit sich junge und junggebliebene Fahrradfahrende sicher und zügig fortbewegen können.

    Die Förderung des Radverkehrs ist nicht zuletzt auch ein politischer Auftrag, für den sich der ADFC stark macht. Unser Ziel ist es, alle Menschen, gleich welchen Alters und unabhängig von ihren Wohnorten, für das Radfahren und damit für die Mobilität der Zukunft zu gewinnen. Lesen Sie in unserem Grundsatzprogramm mehr über die Ziele und Forderungen des ADFC – und werden Sie Mitglied in der weltweit größten Zweiradgemeinschaft.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluss auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrenden ein.

    Für Sie hat die ADFC-Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können, egal wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die ADFC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Radwelt Informationen zu allem, was Sie als Rad fahrenden Menschen politisch, technisch und im Alltag bewegt. Nutzen Sie als ADFC-Mitglied außerdem vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied? Hier gelangen Sie zum Anmeldeformular.

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein verkehrssicheres Fahrrad auszustatten ist, legt die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) fest. Sie schreibt u. a. zwei voneinander unabhängige Bremsen vor, damit ein Fahrrad sicher zum Stehen kommt. Ebenso vorgeschrieben ist eine helltönende Klingel. Auch zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale mit je zwei nach vorne und nach hinten wirkenden gelben Rückstrahlern sind Pflicht.

    Am wichtigsten für die Verkehrssicherheit ist neben den Bremsen die Beleuchtung. Ein rotes Rücklicht und ein weißer Frontscheinwerfer sind vorgeschrieben. Die Beleuchtung kann batteriebetrieben sein und muss tagsüber nicht mitgeführt werden. Sie muss aber dann einsatzbereit sein, wenn die Sichtverhältnisse Licht erforderlich machen. Für den Straßenverkehr zugelassen ist Beleuchtung nur mit dem Prüfzeichen des Kraftfahrtbundesamts (eine Wellenlinie, Großbuchstabe K und fünfstellige Zahl). Damit Radfahrenden auch seitlich gesehen werden, sind Reflektoren in den Speichen oder Reflexstreifen an Reifen oder Felge vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO vorgeschrieben sind.

  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.

    Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen.

    Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

  • Was ist der Unterschied zwischen Schutzstreifen und Radfahrstreifen? Und was ist ein Radweg?

    Die Infrastruktur für das Fahrrad nicht einheitlich und selten uneingeschränkt gut nutzbar. Radfahrstreifen und Schutzstreifen verlaufen beide auf der Fahrbahn und damit im direkten Blickfeld von Autofahrenden. Schutzstreifen haben eine gestrichelte Markierung und dürfen daher mit dem Auto befahren werden. Radfahrstreifen hingegen sind mit einer Linie durchgängig auf der Fahrbahn markiert und dürfen von Autofahrenden nicht befahren werden. Der ADFC macht sich für geschützte Radfahrstreifen stark, bei denen Poller, Kübel und markierte Schutzzonen Radfahrende vor dem Autoverkehr, achtlos aufgerissenen Autotüren und unerlaubten Parken schützen.

    Ein Radweg ist durch ein blaues Radwegschild gekennzeichnet und muss in dem Fall von den Radfahrenden genutzt werden. Eine Benutzungspflicht darf aber nur angeordnet werden, wenn es die Verkehrssicherheit erforderlich macht. Behindern Blätter, Schnee oder andere Hindernisse Radfahrende auf Radwegen, dürfen sie auf die Fahrbahn ausweichen. Mehr zur Infrastruktur für den Radverkehr erfahren Sie hier.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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  • Wo bekomme ich Radkarten?

    Mit fast 3 Mio. verkauften Exemplaren gehören die ADFC-Radtourenkarten weltweit zu den Bestsellern unter den Fahrradkarten. Sie haben einen praktischen Maßstab (1:150.000) und sind mit Hilfe von versierten ADFC-Scouts entstanden, die die Bedürfnisse von Radreisenden verstehen und die Strecken buchstäblich erfahren haben. Die 27 ADFC-Radtourenkarten für Deutschland haben wir durch besonders spannende und beliebte Radregionen wie den Gardasee oder Mallorca ergänzt. Außerdem finden Sie eine Vielzahl von ADFC-Regionalkarten (Maßstab 1:75.000) im Buchhandel, in vielen ADFC-Infoläden und direkt beim Bielefelder Verlag BVA (Tel.: 0521/59 55 40, E-Mail: bestellung@bva-bielefeld.de) oder bequem auf www.fahrrad-buecher-karten.de.

  • Wo finde ich vom ADFC empfohlene Musterkaufverträge für Fahrräder?

    Ganz gleich, für welches Fahrrad Sie sich entscheiden: Ein schriftlicher Kaufvertrag kann vor dem Hintergrund eventueller Reklamationsansprüche oder sonstiger Gewährleistungsfragen hilfreich sein. Das gilt umso mehr, wenn Sie sich für ein Gebrauchtrad entscheiden sollten. Deshalb haben wir hier eine Vorlage für einen Musterkaufvertrag für Gebrauchträder zusammengestellt, die Ihnen helfen kann, böse Überraschungen zu vermeiden.

    Zum Musterkaufvertrag des ADFC für Gebrauchträder kommen Sie, wenn Sie unten auf "Weiterlesen" drücken.

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